Kopf: kopfbereich
1. Schädeldach (Dae Sin Moon)  
2. Schläfe (Gwanja Nori)  
3. Nasenbein (Migan)  
4. Augapfel (Angoon)  
5. Nase (Kotdung)  
6. Kiefergelenk (Tok Gwanjol)  
7. Philtrum (Injung)  
8. Lippen (Ipsul)  
9. Kinnspitze (Mit Tok)  
10. Hinter den Ohren (Hoo-I Boo)  
11. Unterkiefer (Yop Tok)  
12. Kieferknöchel (Wit Tok)  
Schädeldach - (koreanisch: Dae Sin Moon)

Das Schädeldach ist der obere Teil des Kopfes. Direkt in der Mitte des Kopfes verläuft eine Kranznaht durch die die Kopfplatten zusammengewachsen sind. Durch stumpfe (breitflächige) Gewalt kann es zu einem Schädeldachbruch kommen. Dabei ist die Schädeldecke gesprungen (Spaltbruch), gesplittert oder eingedrückt. Besonders schwerwiegend ist ein solcher Bruch, wenn Risse in der harten Hirnhaut entstehen oder Splitter vom Schädel die Hirnmasse verletzen.

Die Schädelbasis bildet den Boden des Hirnschädels und das Dach des Gesichtsschädels. Kommt es zum Schädelbasisbruch treten oft Blutung an Ohr und Nase und Blutergüsse im Augenbereich auf.

Eine solche Verletzung entsteht jedoch nicht beim Taekwondo-Wettkampf, da hier ein ausreichender Kopfschutz getragen wird.

 

Schläfe - (koreanisch: Gwanja Nori)

Unter der Schläfe versteht man die Kopfregion zwischen Auge und Ohr. Beim Menschen ist die Schläfe aufgrund der flachen Grube (Schläfengrube) besonders gut zu erkennen.
Da kurz hinter der Schläfe bereits das Gehirn liegt, haben Treffer hier eine hohe Wirkung.
Nach einer stumpfen Gewalteinwirkung kann es deshalb zu Übelkeit, Brechreiz, Kreislauf- und Atemstörungen und Sehkraftbeeinträchtiung kommen. Schlimmstenfalls kommt es zur Bewußtlosigkeit und zum Erinnerungsverlust.

 

Nasenbein - (koreanisch: Migan)

Das Nasenbein ist Teil der äußeren Nase. Daran anschließend bilden noch verschiedene hyaline Knorpelstücke als knorpeliges Nasenskelett die menschliche Nase.
Das Nasenbein ist paarig angelegt und schmal. Es ist nicht besonders stabil ist gegen Schläge von vorne, von der Seite und vorallem von oben.

 

 

Augapfel - (koreanisch: Angoon)

Die Augen stellen eines der wichtigsten Sinnesorgane des Menschen dar. Besonders im Kampf sind wir Menschen auf sie angewiesen um uns richtig zu orientieren.
Der Augapfel ist zum Schutz in die Augenhöhle (bestehend aus Stirnbein, Jochbein und Oberkeiferknochen) eingebettet, die das Auge vor großer stumpfer Gewalteinwirkung schützt. Das Auge selbst hat keine besondere Schutzmechanismen und ist äußerst anfällig gegen alle Arten von Gewalteinwirkung wie z.B.
- Stiche (Finger, Gegenstände)
- Flüssigkeiten (ätzende und nicht ätzende)
- Licht (Sonne, Blendgranate)

 

Nase - (koreanisch: Kotdung)

Die Nase ist gegliedert in "äußere Nase" und in die "Nasenhöhlen". Die äußere Nase besteht aus:
- Nasenwurzel
- Nasenrücken
- Nasenspitze
- Nasenflügel
- Nasenbein
Der vordere Teil der Nase besteht aus einem knorpeligen Nasenskelett und nicht aus einem Knochen.

Die Nase kann bei der Selbstverteidigung gezielt benutzt werden um z.B. den Kopf des Gegners zu drehen. Desweiteren bewirkt meist schon ein schwacher Schlag mehr oder weniger starkes Nasenbluten. Dabei zerreißen infolge der Schlageinwirkung die Blutgefäße in der Nase
(Nicht zu verwechseln mit dem Schädelbasisbruch).
Leider bricht die Nase auch schnell bei einem Schlag oder Tritt, was unangenehme Folgen mit sich bringt, aber nicht lebensgefährlich ist.

Der Mythos von Hollywood, dass man eine Nase bis ins Gehirn schlagen kann ist eher ein modernes Märchen. Damit der Nasenknochen bis ins Gehirn gehen würde, müßte er erstmal vom vorliegenden Knorpel beschleunigt (unwahrscheinlich) und ungebrochen (Nasenknochen ist sehr dünn) durch die Nasenhöhlen bis zum Gehirn vorstoßen.

 

Kiefergelenk - (koreanisch: Tok Gwanjol)

Das Kiefergelenk ermöglicht dem Unterkiefer seine Gelenkigkeit und somit das Kauen durch die kräftige Kaumuskulatur.

Besonders einfach läßt sich das Kiefergelenk finden, wenn man den Mund öffnet und mit einem Finger in der entsprechenden Region tastet.

Ein Schlag oder Tritt kann hier erheblichen Schaden zufügen.

 

Philtrum - (koreanisch: Injung)

Das Philtrum ist deutlich durch die "Hasenscharte" zwischen Nase und Oberlippe zu erkennen (sie entsteht durch das Zusammenwachsen von Gesichtshautflächen).

Es ist Trefferpunkt beim mittleren Faustschlag bei fast allen Kampfsportarten.

Besonders wichtig ist hier der richtige Treffer, denn eine Abweichung nach unten bricht die Zähne des Gegners und verursacht Schnittwunden in der Faust des Angreifers.
Eine Abweichung nach oben verletzt die Nase und kann diese ungewollt brechen.
Ein Fehlschlag der rechts oder links vorbeigeht zeigt nur wenig Wirkung.

Beim direkten Schlag auf das Philtrum jedoch bleibt der äußerliche Schaden am Gegner meist begrenzt und "nur" das Gehirn bekommt die Treffereinwirkung zu spüren. Mögliche Folgen sind Nasenbluten, Übelkeit, Brechreiz, Kreislauf- und Atemstörungen.

 

Lippen - (koreanisch: Ipsul)

Die Lippen sind bewegliche, weiche Verdickungen am Mundrand, welche drüsenreich und stark durchblutet sind (daher die rote Farbe).

Bei schwacher Gewalteinwirkung kommt es bereits zum Aufplatzen der Lippen.
Ein direkter Schlag oder Tritt ist nicht besonders empfehlenswert, da man dem Gegner unweigerlich die Zähne eintritt/einschlägt und sich dabei selbst verletzten kann.

Fazit: Nur ein ungeübter Schüler wird dieses Mittel einsetzen, um einen Gegner zu stoppen.

 

Kinnspitze - (koreanisch: Mit Tok)

Das Kinn ist der mittlere Teil des Unterkiefers. Ein Schlag oder Tritt hierauf kann den Unterkiefer brechen.
Wirkungsvoller ist allerdings ein sogenannter Kinnhaken, bei dem der Kopf zurückschnappt. Dabei tritt eine Wirkung vor allem im Gehirn auf. Dies wird durch die Beschleunigung des Kopfes an die Schädelwand geschlagen und dadurch in seiner Funktion, je nach Härte des Schlages, beeinträchtigt.

Allerdings sind bei einem solchen Angriff Halswirbelschäden oder ein Kieferbruch nicht auszuschließen.

Somit ist auch dieser Angriff eher ungeeeignet um einen Angriff abzuwehren, da es bessere Methoden

 

Hinter den Ohren - (koreanisch: Hoo-I Boo)

Ein Schlag, Fingerspitzenstich oder Tritt an diesen Nervenpunkt, kann zu einer kurzfristigen Lähmung (Schocklähmung) des gesamten Körpers führen.

 

Unterkiefer - (koreanisch: Yop Tok)

Als Unterkiefer bezeichnet man den gesamten beweglichen Kauapparat der am Kiefergelenk mit dem Schädel verbunden ist.

Ein direkter Schlag oder Tritt kann zu einem Kieferbruch führen, der nur schwer zu behandeln ist. Aufgrund der meist unangemessenen Härte ist der Unterkiefer für eine Selbstverteidigungssituation nur in Notfällen ein primäres Angriffsziel.

 

Kieferknöchel - (koreanisch: Wit Tok)

Der Kieferknöchel stellt keine anatomische Besonderheit da. Er ist Teil des Unterkiefers.

Ein direkter Schlag oder Tritt kann zu einem Kieferbruch führen, der nur schwer zu behandeln ist. Aufgrund der meist unangemessenen Härte ist der Unterkiefer für eine Selbstverteidigungssituation nur in Notfällen ein primäres Angriffsziel.

Wesentlich effizienter und angebrachter ist deshalb ein Stechen (mit dem Fingern) in die weiche Unterseite des Gesichtes. Dabei greift man direkt neben dem Kieferknöchel unter das Gesicht und drückt kräftig nach oben.