Der Freikampf (Chayu Taeryon) muß bei näherer Betrachtung erstmals unterschieden werden in den eher traditionellen Freikampf (Chayu Taeryon) und den wirklichen neuen modernen Wettkampf. Bei der traditionellen Variante des Freikampfs gilt es die Techniken schnell und präzise anzubringen und Angriffe des Gegners meist im Ansatz zu erkennen und wenn möglich zu vereiteln. Der traditionelle Freikampf kann man als Kampf mit dem Partner bezeichnen. Das Wörtchen "mit" ist hier entscheidend, denn dies ist kein wirklicher Kampf gegen den Trainingspartner. Beide Übenden nutzen diese Trainingsart als eine Möglichkeit ihre Reaktionen zu schulen, wobei die Techniken meist einige Zentimeter vorm Ziel gestopt werden, welches eine hohe Herausforderung an die Körperbeherrschung beider Taekwondoin darstellt. Bestimmte Freikampfregeln gelten universell (für alle Varianten). Schläge unter die Gürtellinie, Faustschläge zum Gesicht wie der Angriff zum Rücken sind verboten, da sie ein Risiko darstellen und zu bleibenden Schäden oder lebensgefährlichen Verletzungen führen können. Zur Vorbereitung auf den traditionellen Freikampf und zur Verfeinerung dienen weitere Trainingsübungen wie der 1-Schritt-Kampf (Ilbo-Taeryon), 1:1 oder Freikampf in Zeitlupe. Andere Möglichkeiten sind die gewisse Einschränkungen der Regeln, wie z.B. nur ein Parter greift an, oder nur Fausttechniken sind erlaubt oder Fußtechniken. Eine Ausnahme kann bei Schwarzgurten gemacht werden, denn dann kann der Freikampf auch mit sehr leichtem Kontakt geübt werden.
Der moderne Wettkampf wie er z.B. bei den Olympischen Spielen zu sehen ist unterscheidet sich in zwei wesentlichen Aspekten vom traditionellen Chayu Taeryon.
Erstens tragen die Sportler Schutzkleidung, weil beim modernen Wettkampf gewisse Zielpunkte am Körper mit voller Härte getroffen werden dürfen und sollen. Der zweite Unterschied sind die Techniken im Vergleich zum traditionellen Taekwondo. Bei der modernen Variante kommen die manchmal vereinfachten "Freikampftechniken" vorwiegend zur Geltung. Diese Techniken sind speziell auf den Kampf angepasst, damit sie möglichst schnell, überraschend und hart eingesetzt werden können. Das klassische Beispiel an dieser Stelle ist der Dollyo-Chagi. Dieser wird in diesem Fall nicht mehr mit dem Fußballen getroffen, sondern mit dem Spann (Vorteile: mehr Reichweite,etc.). Jedoch muß auch dieser moderne Freikampf in zwei Teilbereiche geteilt werden, nämlich Semi- und Vollkontakt. Beim Semikontakt werden die Techniken ein paar Zentimeter vor dem Körper des Gegners gestoppt oder berühren nur sehr leicht den Gegner. Aus diesem Grund tragen die Kämpfer Fußschützer, Kampfhandschuhe, Mundschutz und eventuell einen Kopfschutz um das Verletzungsrisiko möglichst gering zu halten. Beim Vollkontakt sind Tritte nur auf gekennzeichnete blaue oder rote Flächen an der Kampfweste und im Gesicht erlaubt. Der Nacken und mit Haupthaar bewachsene Kopfflächen sind aus der Wertung herausgenommen. Handtechniken zum Kopf sind generell verboten. Wegen dieses Unterschiedes tragen die Sportler beim Vollkontakt zusätzlich Tiefschutz, Ellbogenschutz, Schienbeinschutz sowie die Kampfweste. Trotz dieser Polsterungen sind mehr oder weniger schlimme Verletzungen nicht auszuschließen. Die Härte diese Kampfes wird deutlich am den zwei möglichen Ereignisse die zum Sieg des Kampfes führen. Entweder gewinnt einer der beiden Kontrahenten den Kampf durch die Mehrzahl an Trefferpunkten oder durch ein technisches K.O.. Genauere Regelungen entnehmen Sie bitte der Wettkampfordnung bei der der Kampf bis in kleinste reglementiert ist.